25.11.2020

Liebe Mucki,

wir hatten das große Glück, uns noch alles sagen zu können, was es zu sagen gab. Dennoch möchten wir Dir sagen, dass Du uns sehr fehlen wirst. Du wirst immer bei uns sein – ganz nah. Wir werden es vermissen, Dir in Deine treuen Augen schauen zu dürfen. Wir wissen aber, dass Du weiterhin immer auf Deiner Terrasse liegen und auf uns alle aufpassen wirst. Danke, dass wir Teil Deines Lebens sein durften. Wir haben Dich so lieb!

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Deine Geschichte…

Als wir im Februar 2011 abends auf dem Sofa saßen, viel uns auf, dass da ja noch Platz in unserem Wohnzimmer ist. Und so ein Platz will gefüllt werden. Wir mussten auch gar nicht lange suchen. Auf einer Pflegestelle des Tierheims Gütersloh war „Donna“ eine 2-3 Jahre alte und ca. 70 cm große wunderschöne Mischlingshündin aus Spanien.

Wir hatten doppelt Glück: Im Rahmen der Vorkontrolle durch den Verein brachte Tanja M. vom Tierschutzverein Gütersloh „Donna“ am 04.03.2011 mit. Das war ein großer Luxus für uns – wir mussten nicht mal die lange Fahrt nach Gütersloh antreten. Und dann brachte uns Tanja auch noch einen Hund, der sofort mit allen anderen Tieren harmonierte. Hierfür noch mal ganz lieben Dank an Tanja. Aber das war nicht Tanjas letzter Besuch bei uns. Schaut Euch einfach mal die Geschichte von „Lissy“ an….

Wir tauften „Donna“ um in „Raja“ und inzwischen heißt sie fast nur noch „Mucki“. Sie ist ein absolut liebenswertes Lebewesen. Sie kann mit Ihren Augen sprechen, so dass man wirklich jedes Wort von ihr versteht.

In den ersten Wochen, in denen sie bei uns war, mussten wir leider feststellen, dass sie ganz sicher früher, in Spanien, mit dem Futternapf geschlagen worden ist. Sie wurde dort aus einem dunklen Verschlag herausgeholt. Wenn wir den Futternapf in der Hand hielten und eine etwas schnellere Bewegung machten, duckte sie sich und wich wimmernd zurück. Wenn man sie am Hals krault, merkt man auch rund um ihren Hals die Narben, die wahrscheinlich von einer Kette herrühren.

Es hat lange gedauert, bis sie die Angst vor dem Futternapf verlor. Aber heute ist davon nichts mehr zu spüren. Heute ist es eher umgedreht: heute hat der Napf Angst vor Mucki. Wenn das Essen zubereitet wird, guckt sie einem tief in die Augen und bellt so lange, bis der Napf endlich vor ihr steht. Dieser Blick ist mit keinem Geld zu bezahlen.

Wenn es das Wetter zulässt, liegt sie immer gerne mitten auf der Wiese und schaut in die Ferne, während die Pferde, Schafe und Ziegen um sie herum grasen. Manchmal kommt es vor, dass die Schafe einfach über sie rüber springen. Das ist für die aber ganz normal. Wenn jedoch 200 Meter weiter weg jemand an unserem Zaun lang geht, dann hält sie nichts mehr. Da muss sie dann hin und diesem Menschen, der es einfach wagt, auf der Straße vor unserem Grundstück langzugehen, so lange anbellen, bis der die ca. 250 Meter Grundstücksgrenze endlich hinter sich hat, oder ein anderer Mensch – womöglich noch mit einem Hund – ebenfalls an unserem Grundstück langzugehen gedenkt. So können Stunden vergehen, bis sich wieder zufrieden zwischen ihre Herde legt, um wieder neue Energie zu tanken für die nächsten Abwehrmaßnahmen.

Wenn man dann zu Mucki hinläuft (immerhin über 200 Meter für eine Strecke!), um sie wegen des Gebells  zu maßregeln (dann nennen wir sie übrigens ausnahmessweise mal wieder „Rajaaaaaa“), schaut sie einen mit ihren liebevollen Augen so an, dass man wütend darüber wird, dass man nicht wütend sein kann.

Zu erwähnen ist noch, dass es bei Mucki in Bezug auf den Fellwechsel ganzjährig nur zwei Zustände gibt: entweder sie haart ganz doll oder sie haart extrem.

In „Kasimir“ (schaut euch bitte auch mal diesen Prachtkerl an) hat sie einen ganz tollen Freund gefunden – der leider ihr Hobby „bewachen und bei Bedarf bellen“ uneingeschränkt mit ihr teilt. Teilen ist nur leider der falsche Begriff, es wird nicht geteilt sondern verdoppelt.

Wir sind soooo froh, dass unsere Mucki bei uns ist, uns und sämtliche Besucher ständig anstubst, um gekrault zu werden.

Mucki, wir haben Dich sehr lieb!