Als ich (Lutz) eines Tages im Tierheim Hildesheim war, sah ich diese schöne Katze: „Milli“. Ich sprach Sabine, die Tierheimleiterin, auf Milli an und sagte, dass das ja wohl eine super hübsche Katze sei, die bestimmt sofort vermittelt wird. Sabine sagte mir allerdings, dass Milli schon mehrere Wochen im Tierheim sei. Wir hatten keine Erklärung, weshalb Milli noch nicht vermittelt werden konnte.

Als ich zu Hause ankam erzählte ich Pamela von der schönen Katze.

Am folgenden Wochenende war Milli sogar in der Hildesheimer Allgemeine Zeitung. Dort stellt der Tierschutzverein Hildesheim e.V. regelmäßig Tiere vor, die ein Zuhause suchen. Uns war klar, dass sie jetzt sofort vermittelt wird. Als ich jedoch in der nachfolgenden Woche Sabine ansprach, ob es denn gut mit der Vermittlung geklappt habe, sagte sie, dass sich gerade mal einer für Milli interessiert habe. Der Interessent hatte darum gebeten, sich bis zum Donnerstag überlegen zu dürfen, ob er Milli zu sich nimmt. Ich konnte es gar nicht glauben… Ich sagte zu Sabine: „Wenn der sie nicht nimmt, dann nehmen wir sie. Aber wir warten noch bis Samstag.“

Und so kam der Samstag, und Milli war noch immer dort. Der Interessent hatte sich nicht mehr gemeldet. Auch niemand anderes hatte sich gemeldet. So fuhren wir ins Tierheim und holten Milli ab. Man erzählte uns, dass Milli wohl abgegeben worden war, weil sie jemanden aus der Familie angegriffen habe. Dieses Schauspiel durften wir später noch selbst miterleben!

In der ersten Zeit war Milli sehr schüchtern. Sie traute sich nicht einmal auf die Terrasse, obwohl die Terrassentür offen stand. Nach und nach wagte sie sich einen Schritt mehr nach draußen. Vermutlich war sie nie draußen gewesen, damit sie sich nicht ihr schönes Fell verknotet oder schmutzig macht….

Eines Tages mussten wir unserem Kater Toni eine Tablette geben. Wir standen in der Küche und hielten ihn dazu fest – was ihm gar nicht gefiel. Er schrie vor Wut. Da kam plötzlich Milli in die Küche geschossen, sprang erst Pamela an und dann mich. Pamela blutete gleich am Bein. Wir standen da und schauten uns an: „Was war das denn????“. Inzwischen wissen wir:  immer wenn jemand  – egal ob Tier oder Mensch – extrem laut schreit ( z.B. auch, wenn Pamela ihre ganz eigene und extrem laute Version  von „Ein Stern, der Deinen Namen trägt“ „singt“) kommt Milli angeschossen und geht auf Angriff. Allerdings hat sie uns nach dem ersten Angriff nur noch beim zweiten Mal erwischt.

Seitdem kennen wir dieses Phänomen und machen uns einen Spaß draus dem anderen zu drohen: „Ich schreie und hole Milli, die frisst Dich!“

Milli hat sich ganz toll entwickelt. Sie ist fast den ganzen Tag draußen. Zwischendurch kommt sie ungefähr 20 mal rein und will dann wieder raus, was besonders arbeitsintensiv ist, da wir keine Katzenklappe haben und ihr dann immer die Tür öffnen müssen.

Ihr langes Fell sieht immer super gepflegt aus – ohne dass wir etwas daran tun müssen.

Wenn wir mit unseren Schubkarren über die Wiesen gehen um die Pferdeäpfel einzusammeln, kommt sie oft mit und geht mit uns über die ganzen Wiesen.

Sie liebt es mit uns zu kuscheln. Einfach die perfekte Katze.