Bruno und Benno sind ganz dicke Freunde. Sie kamen aus dem selben Missstand wie Eric.

Bruno hat manchmal Probleme mit seinen Füßen. Da ist er sehr empfindlich.

In den ersten Monaten, in denen er bei uns war, musste er sogar zwei Mal in die Tierärztliche Hochschule, weil er so doll gehumpelt hat. Beim zweiten Mal ist sein Kumpel Benno mitgefahren und blieb dort zusammen mit Bruno für zwei Wochen, damit Bruno nicht alleine war.

Wenn Bruno mal wieder Probleme mit seinen Füßen hat, die ganze Herde auf die Wiese geht und Bruno nur sehr langsam hinterher kommt, wartet Benno immer auf ihn und geht dann langsam mit ihm zu den anderen. Wenn man das miterleben kann, ist es unbegreiflich, dass es Menschen gibt, die solchen Tieren Schaden zufügen können.

Benno hat leider herausbekommen, dass, wenn man ganz lange und ganz laut schreit, der Mensch Futter bringt. Inzwischen hat er dieses Verhalten perfektioniert. Spätestens ab 14:30 Uhr stellt er sich ins Schafgehege und teilt mit, dass es an der Zeit ist für ein paar Karren Heu. Ihn zu ignorieren bring nichts – funktioniert auch nicht, da er dermaßen laut blökt, dass es sich anhört, als wenn die „Queen Mary“  ihr neues Nebelhort testet. In dem Moment hassen wir ihn. Wenn er dann aber genüsslich sein Heu mümmelt, wird ihm auch schnell wieder verziehen – genau bis zum nächsten Tag, ca. 14:30 Uhr.

Nach Aussage der Amtsveterinärin, mit der wir die Schafe aus dem Missstand herausgeholt hatten, waren alle Böcke unfruchtbar („abgeklemmt“). Das stimmte auch fast – nur nicht bei Bruno. Wie wir später feststellen sollten, war Bruno noch im Besitz seiner Manneskraft.  Wir merkten es daran, dass er sich viel bei Lilli und Bailey aufhielt – welche nach einiger Zeit dicker wurden und uns eines Tages jede von ihnen zwar ungewollte, aber dennoch wunderschöne Kinder schenkten – „Muffi“ und „Lucy“. Bei dem nächsten Aufenthalt in der Tierklinik wurden dann bei Bruno nicht nur die Füße behandelt…

Inzwischen bekommen wir das mit Brunos Füßen immer selber gut hin, so dass er schon sehr lange nicht mehr in die Klinik musste.

Zu erwähnen ist noch, dass man unbedingt mal hören muss, wenn Bruno blökt. Es hört sich tatsächlich an wie ein riesengroßer Bär. Das muss man einfach mal gehört haben.