Am 14.04. haben wir 14 Hühner bekommen. Sie stammen aus einer „Bodenhaltung“. „Rettet das Huhn e.V.“ hat es mal wieder geschafft, viele hundert Hühner zu retten, die ansonsten nach ca. einem Jahr bei Neonlicht, auf engstem Raum eingesperrt, ohne jemals die Sonne oder den Himmel gesehen zu haben oder die Erde unter ihren Füßchen gespürt zu haben, getötet worden wären, um jüngeren Hühnern mit vermeintlich noch besserer Legeleistung Platz zu machen.
Die ersten zwei Tage saßen die neuen Hühnis nur in unserem Stall. Sie kannten ja auch nichts anderes. Das ist schon traurig zu sehen, was Menschen mit Tieren, die sich nun mal nicht wehren können, anstellen. Viele haben neben ihren seelischen Wunden auch noch körperliche Wunden. Die Federn haben sie sich gegenseitig vor Stress im Laufe der Zeit ausgerissen.
Am dritten Tag mussten wir sie dann etwas zu ihrem Glück zwingen. Wir haben jede einzeln nach draußen getragen. Dort standen sie nun plötzlich. Da war Luft, Sonne, Erde, Gras, Wind und Geräusche – alles unbekannt. Es dauerte aber nicht lange und die ersten Hühnis legten sich im Sand in die Sonne. Überall kleine rote Popos. Einige begannen zu scharren.
Inzwischen bewegen sie sich schon relativ frei auf dem Hof. Zusammen mit den „alten“ Hühnern erkunden sie die Ranch und wir sind uns sicher, in eine paar Tagen oder Wochen können sie ihr neues Leben genießen – und wir können uns täglich an den einzelnen Charakteren erfreuen.